Welche Bedeutung hat der frühe Wortschatz für den Spracherwerb?

Fachartikel

Der frühe Wortschatzerwerb ist ein hoch bedeutsamer Baustein für die weitere Sprach- und Schriftsprachentwicklung eines Kindes.

Sprachunauffällige Kinder produizieren etwa um das erste Lebensjahr das erste Wort. Ein Jahr darauf setzt der Wortschatzspurt ein, wobei die Kinder die neuen Wörter wie ein „Staubsauger“ aufnehmen und abspeichern. Die zunächst beobachtbaren Über- und Untergeneralisieren nehmen in dem dritten Lebensjahr ab und das Kind beginnt Wörter aneinander zu reihen, womit die Grammatik mehr in den Vordergrund rückt.

Empirisch konnte relativ gut belegt werden, dass besonders der frühe produktive Wortschatzerwerb mit den späteren morpho-syntaktischen Fähigkeiten korreliert.  Außerdem gibt es Hinweise auf Korrelationen zwischen                                                                                 a) dem frühen Wortschatzerwerb und der Lese-Rechtschreibleistungen                                       b) zwischen dem frühen Fähigkeiten im Wortverstehen und den späteren kognitiven Leistungen.

Für die Praxis bedeuten diese Ergebnisse, dass die genaue Untersuchung des Wortschatzes im 2. Lebensjahr essentiell ist, um Risikokinder (Late Talker) sicher zu erfassen und zu intervenieren. Da der Wortschatzerwerb hauptsächlich von genetischen Faktoren und besonders von dem Sprachumfeld beeinflusst wird, sollte der Elternberatung ebenfalls Bedeutung zugewiesen werden.

Quelle: logopaedieschweiz.ch

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