Facharbeit
“Kinder mit Down-Syndrom oder einer anderen Form der geistigen Behinderung stellen Diagnostiker und Therapeuten häufig vor eine Herausforderung. Unter hohem
zeitlichen und ökonomischen Druck soll das sprachliche Fähigkeitsprofil eines Kindes mit Blick auf die Möglichkeiten und Grenzen einer Förderung beurteilt werden.
Wie kann das gelingen? Eine einfache Antwort gibt es nicht. Insbesondere bei Kindern mit Down-Syndrom, die sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit entwickeln
und deren sprachliche und kognitive bzw. allgemeine Entwicklung oft auch noch
weit auseinander klaffen, erscheint ein einheitliches Vorgehen auf den ersten Blick
unmöglich.
Um der Individualität des Kindes gerecht zu werden, werden insbesondere geistig behinderte Kinder häufig mit informellen Verfahren untersucht (z.B. indem die Eltern befragt und Verhaltensbeobachtungen durchgeführt werden).
Diese auf Erfahrung beruhenden Vorgehensweisen haben durchaus ihre Berechtigung,
sind jedoch mit der großen Schwäche behaftet, dass die sprachlichen Fähigkeiten
der Kinder auf sehr subjektive Weise eingeschätzt werden und ein Vergleich mit anderen Kindern sowie dem altersgemäß zu erwartenden Entwicklungsstand nicht
möglich ist. Auf den Einsatz standardisierter Verfahren, die diese Schwächen nicht
aufweisen, wird bei geistig behinderten Kindern jedoch häufig verzichtet. Möglicherweise geht die Skepsis gegenüber testpsychologischen Verfahren auf die Annahme
zurück, dass sich ein standardisiertes Vorgehen und eine sehr individuelle Abstimmung auf die Ressourcen und Schwächen eines Kindes grundsätzlich ausschließen.
Dieses ist jedoch nicht der Fall.
Die Frage lautet vielmehr, wie ein diagnostischer Prozess beschaffen sein muss, der die Vorzüge eines standardisierten Vorgehens aufweist und gleichzeitig eine differenzierte, ressourcenorientierte Analyse der
sprachlichen Fähigkeiten des einzelnen Kindes ermöglicht.”
Quelle: d-nb.info
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